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Hier entsteht ein Utopie-wiki und hoffentlich auch Utopien.
Geht so: Überlege Dir deine Wünsche genau, denn sie könnten ja in Erfüllung gehen. Was sich Menschen so vorstellen können wird vermutlich auch umgesetzt. Also, warum aufhören zu denken sobald es unrealistisch wird? Gerade dann macht es erst richtig Spaß. Allerdings hat jeder Mensch seine eigene Utopie, seine eigene Vorstellung, wie sein Leben, die Gesellschaft oder die Welt aussehen sollte. Oder ist unsere Traumwelt doch nicht so verschieden? Um das rauszufinden, sie zu teilen, zu bereichern oder umzusetzen spinnt man aber am Besten zusammen mit vielen Leuten. Dabei wird es bestimmt nicht nur eine einzige Utopie für Alle geben.

Dieses Wiki ist für Phase 1:

  1. wie könnte die Welt aussehen/ sich anhören/ anfühlen. (Spinnen, schreiben, Bilder schaffen)

Weitere Phasen sollen woanders erfolgen:

  • ist das wirklich unrealistisch, oder was gibt es schon? In Utopia? (Kontakte, Austausch)
  • oder eben doch umsetzen. Wie ist die genaue Idee? (Anleitungen/ Pläne, Räume, Material/Börsen)
  • die Umsetzung (www ist ja ganz schön, aber es gibt ja noch die wide world)
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Warum noch ein Wiki?

Es gibt schon verschiedene Wikis zu Utopie und verwandten Themen (siehe links unten). Allerdings sind dort Utopien mit Theorie, Gesellschafts-Kritik in anderer Form, Warnutopien/Dystopien, Anleitungen zum Leben etz. gemischt. Alle Aktionen auf diesem utopia-wiki hier sollen der Entwicklung von möglichst vielen und v.a. möglichst anschaulichen, detaillierten Utopien dienen. Schafft utopische Welten in Wort und Bild! Denkt utopisch! Interessante Aspekte aus bestehenden Utopien können wiedergegeben werden um eine Weiterentwicklung zu erleichtern.

Wie entwickelt man Utopien auf Wikibasis?

Es gibt keine richtigen oder falschen Utopien, da jeder Mensch seine eigene haben kann. Darum ist es schwieriger als im Online-lexikon. Wenn Du Dir eine Utopie nicht vorstellen kannst, dann konkretisiere sie, entwickle sie weiter. Besser ist, was konkreter ist. Fragen und Kritik (auf der Diskussionsseite!) können zwar hilfreich sein, sind aber weder direkte Weiterentwicklung noch Konkretisierung. Diese sind im Wiki besser über konstruktive Mitarbeit möglich. Schreibe keine Fragen oder Kritik (Kommentare) in den Text. Stattdessen kannst du in einem Roman z.B. eine neue Romanfigur einführen, die die Utopie konstruktiv beinflusst. Wenn du eine Utopie gar nicht magst, dann beginne eine neue. Wenn Du eine neue Utopie beginnst, gebe ihr einen Namen. Wenn dir verschiedene Utopien gefallen, dann überleg Dir, wie Du sie in einer utopischen Welt miteinander verbinden kannst. Z.B. warum soll es nur eine low-tech, oder nur eine high-tech-gesellschaft geben: vielleicht weisst Du eine Möglichkeit, wie beides zusammenpasst. Ziel dieses Wikis ist es auch zu lernen, wie man/frau zusammen Utopien entwickelt.

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Was ist nicht für dieses Wiki geeignet?

Diskussionen und Gedanken zur bestehenden Welt oder zu Utopien sollen nur auf den Diskussionsseiten (Knöpfe unten) erfolgen oder raffiniert eingebaut werden (z.B. im Gespräch in einem Roman). Kritik an bestehenden Dingen darf nur mit "besserem" Gegenvorschlag erfolgen. Dystopien/ Warnutopien, die vor schlimmen Entwicklungen warnen sollen, bitte in einem extra Wiki entwickeln! Siehe: "Was sind Utopien nicht."

Da es wachsen soll, ist vielleicht ein gewisser Aufbau des Utopia-Wiki und eine Grundstruktur nötig.

Utopie?

Was sind Utopien?

Eine Utopie ist ein Wunsch, eine Vision, ein Traum, der aufbauend auf bestehendem Wissen für ihre SchafferInnen als Idee (nicht als Realität) generell vorstellbar/denkbar ist. Sie ist jedoch eben (noch) nicht realisierbar aufgrund gesellschaftlicher, persönlicher, technischer Hemmnisse.

Was sind keine Utopien?

Nicht alles was nicht-realisierbar ist, ist auch eine Utopie. Die Utopie muss für alle Beteiligten, in ihrem Rahmen positiv sein - sie ist prinzipiell "gut". Wenn in einer Utopie eine Gruppe von Menschen vorkommt, die ein gutes Leben führen, indem andere dafür ausgebeutet werden, dann ist das keine Utopie. Utopien sind ideal. - Was nicht heisst, dass des einen Alptraum nicht des anderen Utopie sein kann… Wenn in der Story nur (!) Menschen vorkommen, die sich bekämpfen und dies alle(!) gut finden, dann kann das eine persönliche Utopie sein. Solche Utopien werden vielleicht wenige Anhänger haben, weil sie in Detailfragen nur von wenigen Menschen vorstellbar sind (Schmerz, Verlust durch Tod, existiert Liebe?). Auch ganz persönliche Wünsche, die realisierbar sind (z.B. von Personen mit viel Geld) sind keine Utopien. Dagegen ist eine Welt, inder jedeR einen Porsche fährt durchaus utopisch, wenn es dabei keine Verlierer gibt (oder auch mit Verlierern - aber als sehr egoistische utopie).

Zitat aus einem Vorwort von Joachim Walther zu "Utopien von Platon bis Morris" (Verlag Neues Leben, 1987)

"Amerika war nur einmal, Utopia aber, das ideale Nirgendland, ist immer wieder neu entdeckt worden. Denn das sah man mit geschlossenen Augen: nicht schlafend, doch träumend, tagträumend von einer besseren, gerechteren Welt. Dies imaginäre Land existierte stets in einer fernen, wünschbaren Zukunft und lebte hartnäckig, in der Erinnerung der Menschheit an etwas, was weit vor ihnen lag: das Goldene Zeitalter.
Das SChiff dahin war die Phantasie. Der Kompaß die Sehnsucht. Der treibende Wind die Unzufriedenheit mit dem Bestehenden. Und die Kaptiäne waren unverbesserliche Weltverbesserer.
Sie gaben dem Traumland Namen, und da sie viele waren, kam es dass es viele hat: Atlantis, Wolfaria, Wolkenkuckucksheim, Ikarien, Oceana, Arkadien, Christianopolis, Südland, Felizia, Megapatagonien, Nowhere. "

"Und dann richteten sie es ein, ihr Land, nach ihrem Willen. Dabei machten sie kurzen Prozeß, denn sie interessierte allein das Ziel, nicht der Weg, der lange. So waren sie frei zu träumen - und sie waren so frei, das zu ihrer Zeit Unmögliche, das in der Zukunft Verborgene offen, öffentlich zu träumen: Sie schafften das Eigentum ab (manche gar jegliche Regierung), verwarfen Geld und Lohn als unmoralisch und unvernünftig, führten den Vierstundentag ein, proklamierten die Gleichberechtigung von Mann und Frau, benannten den Zusammenhang zwischen Armut und Verbrechen, beschworen die Brüderlichkeit aller Nationen, sicherten das Menschenrecht auf Arbeit, Nahrung und Erziehung, reformierten die Moral und Sexualität, erfanden neue Kleidung, technische Apparate, Gesetze, Sprachen, Häuser, ganze Städte, ja Welten, verkündeten die umfassende menschliche Solidarität, Gleichheit und Humanität. Jeder Traum ein Entwurf. Doch so bunt und unterschiedlich die visionären Traumgebilde auch sind, eins zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des utopischen Denkens das Omnia communia (Alles sei allen gemeinsam)."

Oscar Wilde

"Eine Weltkarte, auf der Utopia nicht verzeichnet ist, ist noch nicht einmal eines flüchtigen Blickes wert, denn auf ihr fehlt das einzige Land, wo die Menschheit immer landet. Und wenn die Menschheit dort landet, hält sie Ausschau, und wenn sie ein besseres Land sieht, setzt sie die Segel."

Rezeption zu (m)einer Utopie

  • in der Utopie gibt es keine Verlierer, d.h. das Individuum darf nicht auf Kosten der Allgemeinheit leiden
  • eine totalitäre Utopie ist keine Utopie
  • jeder Zwang (in einer Utopie) um Idealvorstellungen durchzusetzen führt zu Verlierern
  • es gibt nicht nur eine Utopie; du darfst andere Utopien haben, neben ihr
  • eine Utopie ist kein Plan; sie ist zur Zeit nicht umsetzbar und kann nur zur Motivation, Austausch von Ideen oder als Leitbild dienen
  • darum ist eine Utopie kein Angriff auf realistische Pläne, kann sie jedoch beeinflussen
  • trotzdem kann sie wissenbasiert, detailliert (z.B. Bauplan) und konkret sein (in Bildern, als Roman, als Beschreibung)
  • es ist nirgends festgelegt wie "undenkbar" oder wie "optimal" eine utopische Schilderung erscheinen muss (damit sie eine Utopie ist)
  • die Entwicklung von neuen Utopien kann Teil einer veränderten, nur aus "heutiger" Sicht optimalen Gesellschaft sein
  • menschliche Denk-, und Handlungsweisen sind veränderbar und können Teil einer Utopie sein
  • Figuren einer Utopie können menschlich bleiben, mit alten und neuen Gefühlen (Ängsten, Schwächen, Problemen, Glück etz.)

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Sinn von Utopien

Zwar muss nicht alles einen Sinn haben, was man/frau tut, aber Utopien können äußerst sinnvoll und nützlich sein:

sie erleichtern eine demokratische/gemeinsame Planung

Eine Utopie oder Vision ist noch kein Plan, und soll es auch nicht sein. Wenn eine Gruppe von Menschen (oder Tieren) sich über ihre Pläne unterhält, sind einige daran interessiert ihre persönlichen Versionen zu propagieren. Eine freierer Ideenaustausch ist über Utopien möglich. Sie sind nicht umsetzbar. Sie greifen die Pläne einzelner Personen nicht an. Jeder kann seine eigene Utopie haben. Entspannt lässt sich über Vor- und Nachteile diskutieren. Kenntnisse über Wünsche und Vorlieben der Anderen sind nötig, um wirklich später gemeinsam eine Vorplanung zu machen, und keine Personen zu übergehen. Über utopische Vorstellungen, die während der konkreten Umsetzungsplanung eventuell sogar störend sind, muss dann nicht mehr gesprochen werden.

sie ermöglichen freies denken

Viele Utopien erfordern große Denkleistung und sind wissensbasiert. Utopien, die auf bekanntem wissen, auf Erfahrungen und logischen Denken aufbauen sind besonders reizvoll. Sie könnten funktionieren, tun es jedoch nicht aufgrund verschiedener Hemmnisse (Weg zur Utopie zu unangnehm, teuer oder unbekannt, Nicht im Interesse der Mächtigen und Reichen etz., wird durch Gesetze, konservatives Denken verhindert, etz.). Trotzdem ist es lohnenswert frei zu denken und nicht im Urschleim der Hemmnisse zu wühlen.

viele Utopien der Vergangenheit wurden umgesetzt

Alte Utopien (z.B. Platons "Politeia" , 370 v. Chr; Thomas Morus "Utopia" 1516, Francis Bacons "The New Altlantis" 1626) zeigen, dass v.a. im technischen Bereich längst umgesetzt wurde, was früher als utopisch galt.
In England werden heute tatsächlich keine Diebe mehr hingerichtet, sie werden allerdings auch nicht, wie in Utopia beschrieben, versklavt um den Bestohlenen zu entschädigen; auch kein Ohr wird ihnen gestutzt um sie vor dem Weglaufen zu hindern.
In New Atlantis gibt es Versuchslabore in denen Schnee, Hagel und Regen erzeugt werden kann, sie züchten Obst mit größeren und süßeren Früchten, die früher oder später reifen als Wildfrüchte, vierzig Jahre alte Mischsäfte, Flüssignahrung, Mechanische Fertigung von allen möglichen Stoffen und Farben, Instrumente, die Hitze und Wärme erzeugen, Lichtdemonstrationen in allen Farben und Figuren (Fernsehen), Klanghäuser, alle Töne, künstliche Echos, zittern und verzerren …; künstliche Geschmäcker, "we have some degrees of flying in the air. We have ships and boats for going under water…". Z.B. mit der Gentechnikdebatte wird klar, dass gesellschaftliche Entwicklung der technischen hinterherhinkt. Gerade gesellschaftliche Utopien, die geeignet sind mit technischen Fortschritt umzugehen sind selten.
In William Morris "News from Nowhere" 1890 gibt es wieder Lachse in der Themse, was heute, wenn auch nicht in ganz befriedigender Menge tatsächlich wieder der Falls ist. Die rauchenden Schornsteine von London sind verschwunden. Partnerschaftliche Beziehungen erscheinen in der Utopie relativ selbstbestimmt und aufkündbar und können heute z.B. in Deutschland (in einigen Fällen) völlig frei entschieden werden.
Robert Owen führte 1799 eine Baumwollfabrik (New Lanark im industrialisierten Schottland) nach seinen Vorstellungen: er setzte die tägliche Arbeitszeit von 16 auf 10.5 Stunden bei gleichem Lohn herab, Kinderarbeit gab es erst ab 10 Jahren. Es galt sicherlich damals als utopisch, dass sich dieses Konzept für Europa in extremerer Form durchsetzten würde (z.B. 8 Stunden, "keine Kinderarbeit"). Utopien reichen zwar nicht, aber sie können der Auslöser für Veränderungen sein.

Utopie inspiriert und motiviert

"Soviel zur großen Unruhe, wenn sie sich im Traum nach vorwärts überzieht. Als eine tätige, mit dem neuen Ursprung gegen die Starre, der sich ahnungsvoll bildet. Diese Ahnung ist auch in ihrem gewöhnlichen Vorkommen der Sinn für das sich Anbahnende. Wird sie schöpferisch, so verbindet sie sich mit der Phantasie, vorzüglich mit der des objektiv Möglichen" (Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung). Ein großer Antrieb von Utopien ist jedoch auch die Unzufriedenheit, und umgekehrt kann der Wunsch nach einer besseren Welt auch zur Unzufriedenheit werden. Trotzdem ist "das Wünschen, so heftig es auch sei, vom eigentlichen Wollen durch seine passive, dem Sehnen noch verwandte Art unterschieden" (Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung). Die Utopie macht möglicherweise unzufrieden, sie ist aber sicherlich eine optimistischere Ergänzung zur weit gepflegten Warnutopie, Schwarzmalerei, und wissenschaftlichen Worst-Case-Szenarien (Z.B. Warnung vor den Folgen des Klimawandels). Warnungen sind wichtig und schon zahlreich vorhanden, sie inspiren jedoch nicht, sondern erzeugen Druck.

Warum können neue Utopien besser werden als bestehende?

  • es gibt einen großen Erfahrungsschatz an alten Utopien und Warnutopien/Dystopien mit kritischer Auseinandersetzung
  • Wahrnehmung/Thematisierung weiterer Diskriminierungen. Z.B. Frauen, Rassen, sexuelle Orientierung (es gibt immer noch jetzt gänzlich unerkannte Diskriminierungen)
  • Vielzahl von verschieden Gesellschaftsexperimenten: Industrialisierung/Automatisierung, Landromantik, realexistierender Sozialismus, Grundeigentum, soziale und liberale Marktwirtschaft etz.
  • Neue Techniken der Zusammenarbeit und Vernetzung (z.B. Wikipedia)
  • Entwicklung menschlicher Fähigkeit zur Zusammenarbeit
  • Nicht die Güte, aber die größere Vielfalt heutiger Gesellschaft ergibt neue Möglichkeiten (es wurde schon viel Reizvolles entwickelt, es muss sich nur ausbreiten)
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